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Werner Winkler, Waiblingen


Veganer Zettelkasten


Da ich seit Ende 1989 kein Fleisch und kein Milchprodukte mehr esse und seit ca. 2006 gar keine tierischen Lebensmittel, haben sich im Laufe der Jahre zu diesem Themenkreis viele Informationen angesammelt. Diese möchte ich hier in einigermaßen strukturierter Form mit anderen Interessierten in Form eines "Zettelkastens" (sortiert nach Stichworten von A-Z) teilen.


ADAPPT
"Animals Deserve Absolute Protection Today And Tomorrow" – Tierrechtsorganisation mit dem Ziel "unequivocally opposed to the meat, dairy, egg and honey/pollen industries in every way imaginable." Mitglieder von ADAPPT gingen teilweise sogar ins Gefängnis, weil sie Tiere aus Pelzzuchtanlagen befreit hatten und dafür verurteilt wurden.

Albert-Schweitzer-Stiftung
Ziel der Stiftung ist die Abschaffung der Massentierhaltung und eine größtmögliche Verbreitung der veganen Lebensweise.

Animal Equality
2006 in Spanien gegründet. Setzt sich für eine Veränderung des Verhältnisses zwischen Menschen und Tieren ein.

Animal Liberation Front
Organisation, die sich als Ziel gesetzt hat, "alle Tiere aus ihren Ausbeutungsverhältnissen zu befreien, sei es aus Massentierhaltungsanlagen, Versuchslaboren oder Pelzfarmen." (Wikipedia).

Argumente für eine vegane Ernährung
Zu den zahlreichen Argumenten für eine vegane Ernährung gehören z. B. die Vermeidung von Leid und Gewalt, Klimaschutz und gesundheitliche Vorteile. Manche AutorInnen argumentieren, dass nur die ethischen Argumente angemessen wären, jedoch scheint es mir vom Ergebnis her gesehen unwichtig, warum genau jemand aufhört, tierische Produkte zu konsumieren.  

ARIWA (Animal Rights Watch)
Ziel von ARIWA ist die Abschaffung jeglicher Ausbeutung und Unterdrückung von Tieren. Die Anerkennung von Tierrechten wird als die konsequente Umsetzung des Tierschutzgedankens verstanden (Wikipedia).

Eiweiß-Versorgung
Ein häufiges Argument gegen vegane Ernährung ist die Angst, dadurch zu wenig Eiweiß zu sich zu nehmen. Jedoch ist es unbestreitbar, dass es viele pflanzliche Lebensmittel gibt, die reichlich Eiweiß enthalten, etwa Linsen, Erbsen, Bohnen, Soja-Produkte oder Vollkorn-Getreide.

Ersatzprodukte
In den letzten Jahren gibt es immer mehr so genannte "vegane Ersatzprodukte". Sie ahmen die tierischen Produkte nach, enthalten aber keine tierischen Bestandteile. So gibt es inzwischen zahlreiche vegane "Würste", z. B. von Wheaty, die auf Weizeneinweiß (Seitan) basieren. Aber auch vegane Soja-Joghurts, veganen "Käse" und sogar veganen "Fisch" gibt es inzwischen fast überall zu kaufen.

Federn
Vielen Nutzern von Kissen, Daunenjacken oder Bettdecken ist nicht bewusst, dass für diese Produkte Tiere gefangen gehalten, gequält und letztlich getötet werden. In der Regel vermeiden daher Menschen, die sich vegan ernähren, auch diese Produkte, zumal es ja reichlich Alternativen gibt.

Fische
Früher dachte man, Fische würden keine Schmerzen empfinden und könnten daher ohne schlechtes Gewissen gefangen, getötet und verspeist werden. Hier ist die Wissenschaft inzwischen weiter, so dass jeder, der für sich beansprucht, Tiere zu lieben, auch den Konsum von Fisch und Fischprodukten aufgeben sollte. 

Francione, Gary L.
Rechtsprofessor und Autor, der sich vorwiegend mit Beiträgen zur Diskussion um Tierrechte hervorgetan hat. Seine Arbeiten konzentrieren sich u. a. auf die These, dass 
der Status nichtmenschlicher Tiere als Eigentum anderer aufzuheben sei. Den Veganismus erachtet er dabei als eine moralische Minimalforderung, hinter der keine Bemühung, das zu erreichen, zurückbleiben sollte. (gekürztes Zitat aus Wikipedia)

Frutarier
Menschen, die nicht nur auf tierische Lebensmittel verzichten, sondern auch auf solche, bei denen ein eigenständiges Lebewesen (auch Pflanzen sind ja Lebewesen) getötet wird – also beispielsweise eine Karotte. Hebt man eine wertende Unterscheidung zwischen Lebewesen auf, lässt sich durchaus argumentieren, dass auch eine Karotte, selbst wenn sie keinen Schmerz empfinden kann wie Menschen oder andere Tiere, doch einen Wunsch nach einem möglichst langen und erfolgreichen Leben hat. Respektiert man diesen Wunsch, wäre es sehr unfreudlich, ihr Leben zu beenden. Anders ist es bei Früchten, Samen, Nüssen oder auch Getreide und noch nicht gekeimten Kartoffeln: Diese "leben" nicht im gleichen Sinne wie eine Karotte oder eine Kartoffelpflanze, die ja einen Stoffwechsel haben. 

Goodall, Jane
Verhaltensforscherin, die sich für den Erhalt der Habitate von Primatenaffen, aber auch für die Rechte von Tieren allgemein einsetzt.

Holocaust-Vergleich
Immer wieder liest man heftige Debatten zur Frage, ob man das Leiden der jüdischen (oder anderer) Menschen in den Konzentrationslagern Nazi-Deutschlands mit dem Leid der Tiere vergleich darf, die zu Milliarden von uns Menschen eingesperrt und getötet werden. Ich selbst erlaube mir dazu kein Urteil, da ich weder in einem KZ noch in einem Schlachthaus war – stattdessen möchte ich drei Menschen zitieren, die hierzu besser geeignet sind: 

„Ich weigere mich, Tiere zu essen, weil ich mich nicht von den Leiden und vom Tod anderer Lebewesen ernähren kann. Ich weigere mich, dies zu tun, weil ich selbst so schmerzlich gelitten habe, dass ich den Schmerz anderer fühle, indem ich mich meiner eigenen Leiden erinnere.“ 
Edgar Kupfer-Koberwitz (Schriftsteller, 1940–1945 Häftling im KZ Dachau)

„Ich entsinne mich, dass ich während eines Urlaubaufenthalts von 1967 im russischen Wald bei Cavidovo zum ersten Mal eine solche ‚Hühnerfabrik‘ gesehen und besucht habe und dass mein erster Eindruck – und er hat sich später nie geändert – der war: das muss für die armen Tiere ja schlimmer sein als was wir im Konzentrationslager die Jahre hindurch haben ausstehen müssen!“
Martin Niemöller (Theologe, von 1937–1945 Häftling in den KZs Sachsenhausen und Dachau):

Und Alex Hershaft (ein jüdischer Holocaustüberlebender) erklärt in einer beeindruckenden Rede https://www.youtube.com/watch?v=f7dZv43A0g0 an der Universität von Tel Aviv den Zusammenhang zwischen dem Holocaust der Juden und dem Holocaust der Tiere. Alex Hershaft überlebte als Kind den Holocaust nur durch großes Glück. Er lebt seitdem vegan – um sich (wie er selbst sagt) nicht selbst an einem Holocaust zu beteiligen.

Honig
Was vielen HonigliebhaberInnen nicht bewusst ist: Die Bienen legen den Honigvorrat nicht für uns oder den Imker an, sondern für sich selbst und für die nächste Generation Bienen. Diesen Vorrat nimmt man ihnen weg und gibt ihnen stattdessen billige Zuckerlösung, damit sie nicht verhungern. Ein unfairer Tausch, scheint mir und viele Veganer denken ähnlich, so dass sie konsequenterweise auf Honig verzichten.

Hundenahrung, vegane
Nach dem aktuellen Stand der Erkenntnisse ist es sehr gut möglich, Hunde (und Katzen) vegan zu ernähren. Dies erfordert jedoch (wie bei uns Menschen auch) eine gewisse Sorgfalt und gezielte Auswahl, damit keine Defizite entstehen.

Jagd
Müssen Menschen Tiere jagen und töten? Offenkundig nicht; immerhin lebten viele unserer Vorfahren (wie viele Menschen heute auch) ohne tierische Eiweiße bzw. mit sehr wenigen davon. Dass man in Europa Rehe, Hirsche oder Wildschweine jagen muss, um den heranwachsenden Wald zu schonen scheint nach meiner Einschätzung vor allem dadurch nötig, dass es viel zu wenige Wolfsrudel gibt. So muss der Mensch als Ersatz für den Wolf einspringen, was allerdings zu einem recht unfairen Wettstreit ums Überleben führt. 

Käse
Für die Herstellung von Käse aus tierischer Milch (es gibt reichlich Käse aus pflanzlichen Zutaten!) werden Millionen von Kühen in Gefangenschaft gehalten, ohne ihre Zustimmung ständig geschwängert und dann werden ihnen ihre Kinder weggenommen, für die von Natur aus die Milch vorgesehen war. Eine große Portion vermeidbares Leid also für ein bisschen Genuss!

Kinder-Ernährung, vegane
Entgegen immer wieder verbreiteten Meinungen ist es möglich, auch Kinder nach dem Abstillen ohne tierische Eiweiße gesund zu ernähren. Dafür muss man sich jedoch gut informieren, die jeweiligen Lebensmittel gezielt und vielseitig auswählen sowie die bei einer veganen Ernährung kritischen Nährstoffe (z. B. Vitamin B12, Jod, Eisen, Zink) auch mittels Supplementen in den Speiseplan einbauen. 

Meinköhn, Derik
Journalist und Autor, der durch ein Selbstexperiment zur veganen Ernährung bekannt wurde.

Menschen
Wir Menschen sind meines Wissens die einzige Spezies, die zwar tierische Lebensmittel essen und verdauen, sich aber bewusst dagegen entscheiden kann, es auch zu tun – etwa aus ethischen Gründen, aus Mitleid oder um die Erderwärmung abzubremsen.

Milch, Milchprodukte
Laut Wikipedia ist "Milch allgemein eine in den Milchdrüsen von Säugetieren gebildete Flüssigkeit, die zur Ernährung ihrer Neugeborenen dient." – so auch die menschliche "Muttermilch". Umgangssprachlich wird der Begriff jedoch auch z. B. für "Hafermilch", "Sojamilch" oder – in einem ganz anderen Kontext – als "Gletschermilch" verwendet. "In der Europäischen Union ist der Begriff Milch „ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten“. Im Handel innerhalb der Europäischen Union darf allein die Milch von Kühen als „Milch“ bezeichnet werden. Bei Milch anderer Säugetiere muss zusätzlich die Tierart angegeben werden ..." (Wikipedia) – an dieser Regelung wird klar, wie heftig die Milchindustrie, die von der Ausnutzung der Ausnutzung von Kühen lebt, um dieses Wort gekämpft hat! 
Dass die Milch von nicht-menschlichen Tieren jedoch gesundheitlich für uns Menschen nicht unbedingt bedenkenlos ist (Allergien, Unverträglichkeiten), setzt sich immer mehr als Allgemeinwissen durch. So sieht etwa (laut Wikipedia) das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Kuhmilch eines der „wichtigsten Allergie auslösenden Lebensmittel im Kindesalter“ (neben Hühnerei, Fisch, Soja, Weizen und Erdnüssen/Nüssen), was sich mit meiner persönlichen Erfahrung deckt.

Nährstoffversorgung bei veganer Ernährung
Würden wir uns wie unsere Vorfahren bis vor ca. 10.000 Jahren ausschließlich aus der Natur und nicht vor allem aus dem Supermarkt ernähren, gäbe es auch bei veganer Ernährung eher wenig Grund zur Sorge in Sachen Nährstoffmangel. Denn beim Verzehr pflanzlicher, nicht perfekt gereinigter Nahrung nimmt man automatisch Kleinstlebewesen (und damit z. B. Vitamin B12) oder etwas Erde (und damit z. B. Jod) zu sich. 

Da aber unsere pflanzlichen Lebensmittel in der Regel frei von Kleinstlebewesen und Erde sind, und auch die Auswahl eher nicht so vielfältig wie bei "Pflanzern und Sammlern" der Vorzeit, müssen wir genau hinsehen, was fehlen könnte. Hierbei richtet sich das Augenmerk vor allem auf diejenigen Nährstoffe, die Nicht-Veganer über Milchprodukte, Fische und Fleisch zu sich nehmen. Konkret betrifft das vor allem Calcium, Eisen, Jod, Zink und bei den B-Vitaminen vor allem das B12. Je nach Zusammenstellung des veganen Speiseplans und der individuellen Lebenssituation (Sport? Schwangerschaft? Alter? etc.) kann man dann recht einfach und auch preiswert jene Nährstoffe supplementieren, die einem sonst fehlen würden. Mein Buch "Heißhunger ist gesund" bietet hierzu eine sehr gute Informationssammlung.

Person oder Sache?
Wenn es um gute Argumente dafür geht, die nicht-menschlichen Tiere adäquat zu behandeln, erscheint mir die Frage, ob es sich bei ihnen denn eher um "eine Sache" oder "eine Person" handelt, besonders überzeugend. Denn für die meisten Menschen, denen ich diese Frage stelle, ist klar, dass Tiere keine "Sachen" sind, sondern eher "Personen" – auch wenn uns diese Erkenntnis in unserer Tierhalter-Kultur irgendwie abhanden gekommen ist. Wenn ich also erst einmal akzeptiert habe, dass es sich z. B. bei einer Kuh oder einem Schaf nicht um "den Besitz" eines anderen Menschen handelt, sondern um ein eigenständiges Lebewesen mit einer eigenen Persönlichkeit – dann ist es nur noch ein kleiner Schritt, dieser Person auch ein Recht auf Leben, Freiheit und Selbstbestimmung einzuräumen (und damit auf ihre Gefangenschaft und Tötung zu Gunsten einer bequemen Ernährung meinerseits) zu verzichten.

PETA
Weltweit nach eigenen Angaben die größte Tierschutzorganisation.

ProVeg
(früher "Vegetarierbund Deutschland) Ein 1892 gegründeter Verein mit dem Ziel, den Konsum tierischer Lebensmittel zu reduzieren.

Sezgin, Hilal
Autorin, die in der Tierrechts-Community und weit darüber hinaus durch ihr Buch "Artgerecht ist nur die Freiheit" bekannt wurde.

Singer, Peter
Philosoph, der sich mit Fragen der Ethik, speziell im Hinblick auf die nicht-menschlichen Tiere und unseren Umgang mit ihnen, auseinandergesetzt hat. "Gemeinsam mit Tom Regan gilt Singer daher als Begründer der modernen Tierethik. In diesem Buch beschreibt er eine Diskriminierung und Ausbeutung von Tierarten aufgrund eines angenommenen Vorranges der Spezies Mensch. Singer spricht daher von „Speziesismus“. Die Zugehörigkeit zu einer Spezies dürfe nach ihm aber für sich selbst keine moralische Relevanz haben." (Zitat Wikipedia)

Sklaverei-Vergleich
Die Ausnutzung von Tieren für menschliche Zwecke wird häufig mit inzwischen weitgehend überwundenen Praxis der Sklavenhaltung verglichen – auch hinsichtlich der Hoffnung auf deren Überwindung. Tatsächlich sind die Ähnlichkeiten offenkundig: Gefangennahme bzw. Inbesitznahme – auch der in Gefangenschaft geborener Kinder; weitgehend Rechtlosigkeit; Freiheitsentzug; notdürftige Unterbringung und Ernährung; früher Tod; mangelnde medizinische Versorgung; Ausbeutung der Arbeitskraft usw. – plus im Fall der "versklavten" Tiere noch deren Tötung und der Verkauf der Getöteten. 

Speziesismus
Die Diskriminierung eines Lebewesens auf Grund seiner Zugehörigkeit zu einer Art – im hier thematisierten Zusammenhang die Idee, das die Spezies "Homo sapiens" allen anderen bzw. den allermeisten anderen Spezien überlegen wäre – und dass daraus bestimmte Rechte abzuleiten bzw. zu verweigern wären.

Sprache
Im Umgang bzw. im Sprechen über Menschen und andere Tiere stößt man häufig auf verharmlosende oder diskriminierende Sprache. Beispiel: Während bei den Nachkommen von Homo sapiens von "Kindern" die Rede ist, werden die Nachkommen anderer Spezies nur selten ebenfalls "Kinder" genannt, sondern z. B. "Ferkel", "Lämmer", "Kälber" etc. – denn wer würde etwa in der Metzgerei ein halbes Pfund Kinderfleisch oder Kinderleber verlangen oder an Ostern ein "Osterkind" auf den Tisch bringen? 

Auch bei der Gefangennahme, Tötung und Verwertung der Getöteten werden verharmlosende Begriffe verwendet, damit möglichst wenig an die im Zusammenhang mit Menschen selbstverständlichen Tabus erinnert wird: So heißt es üblicherweise "Schlachten" statt "Ermorden" oder "Stall" statt "Gefängnis". Auch der Begriff "Familie/Großfamilie" wird vermieden und stattdessen von "Herden", "Schwärmen" oder "Rotten" gesprochen.

Tier-Mensch-Unterscheidung
Vielen, auch gebildeten, Menschen, ist nicht bzw. nicht mehr bewusst, dass auch wir Menschen "Tiere" sind – Säugetiere und auch Primaten wie Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans. Menschen (Homo sapiens) sind also keine völlig andere Rubrik an Lebewesen neben Pilzen, Tieren und Pflanzen, wie manchmal angenommen wird, sondern nur eine weitere Spezies im Tierreich. Eine Unterscheidung zwischen "Menschen und anderen Tieren" sollte daher im jeweiligen Kontext genau und kritisch betrachtet werden – vor allem dann, wenn den "anderen Tieren" weniger Rechte zugestanden wird als den "Menschen-Tieren".

Tierschutzparteien
Parteien, die sich speziell dem Tierschutz verschrieben haben. Weltweit gibt es davon ca. 50, in Deutschland derzeit (2025) vier.

Tierversuche
Wer auf tierische Lebensmittel verzichtet, tut das häufig (auch) aus ethischen Gründen. Dies führt dann in der Regel dazu, dass auch diejenigen Tierversuche abgelehnt werden, bei denen Tiere gefangen genommen, gequält und/oder getötet werden. Viele Produkte, z. B. im Drogeriemarkt, tragen deshalb den Hinweis, dass sie ohne Tierversuche auf den Markt kamen.

vegane Lebensmittel
Alle Lebensmittel, für deren Produktion keine tierischen Produkte verwendet wurden. Nicht vegan sind z. B. Gummibärchen aus Gelatine (einem Schlacht-Abfallprodukt). Ich selbst wurde zu Beginn meiner fleisch- und milchfreien Ernährung häufig gefragt, was ich denn jetzt noch essen würde ... als ich dann anfing, die Liste der pflanzlichen Lebensmittel aufzuzählen, stutzten viele meiner Freunde oder Verwandten. Für sie waren die wenigen nicht-veganen Lebensmittel im Supermarkt (Fleisch, Wurst, Innereien, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte etc.) offenbar so im Vordergrund, dass sie den ganzen, überwiegend pflanzlichen "Rest" schlicht vergasen.

Veganuary
Findet jährlich im Januar statt und soll den Fokus auf vegane Ernährung und vegane Lebensmittel stärken. Gegründet 2014 in Großbritannien von Privatpersonen.

Verharmlosung
Ein sehr häufig vorkommendes Beispiel für die Verharmlosung der auf dem Leiden vieler Tiere aufbauenden Industrie ist die "Bauernhof-Idylle" – sie suggeriert, dass z. B. die Kühe und Kälber, von denen die Milch, Milchprodukte bzw. das Fleisch im Supermarkt stammen, in einer relativ angenehmen Umgebung leben würden. 

Verunglimpfung
Tiere werden in unserer Kultur häufig verunglimpft, z. B. dadurch, dass man sie in Schimpfworte wie "Du Sau" einbaut und damit angeblich negative Eigenschaften eines Tieres auf einen Menschen bezieht (hier die angebliche Schmutzigkeit von Schweinen). 

Vitamin B12
Neben anderen Nährstoffen wie Zink, Eisen und Jod ist Vitamin B12 derjenige Nährstoff, der von sich vegan ernährenden Menschen am häufigsten supplementiert wird. Da Vitamin B12 praktisch nur in tierischen Lebensmitteln verfügbar vorkommt (und wir unser Obst und Gemüse so gut reinigen, dass auch keine Kleinstlebewesen mehr an ihnen haften, die uns mit etwas B12 versorgen könnten) ist dies auch nötig für den Erhalt der Gesundheit. 

Wareham, Ellsworth (1914-2018)
Arzt und Forscher, der sich neben dem Thema "Blue Zones" (Gebiete mit hoher Langlebigkeit) auch intensiv mit veganer bzw. pflanzenbasierter Ernährung befasste. Er wurde 104 Jahre alt und arbeitete bis ins hohe Alter als Herzchirurg bzw. in seinem Garten.

Watson, Paul
Gründer der Sea Shepherd Conservation Society, die sich gegen die Ausbeutung von Meereslebewesen, speziell der Wale, engagiert, zum Teil mit recht handfesten Methoden und unter großem persönlichen Risiko.

Weltvegantag
Der Weltvegantag (englisch World Vegan Day) ist ein internationaler Aktionstag, der erstmals am 1. November 1994 anlässlich des fünfzigsten Jahrestags der Gründung der Vegan Society stattfand und seitdem jährlich am 1. November gefeiert wird. (Wikipedia)

Wolle

Yourofsky, Gary
Tierrechtsaktivist mit sehr klarer Sprache und einigen recht extremen Ansichten, z. B. über die Menschheit an sich. Yourofsky übersieht aus meiner Sicht, dass auch Menschen Tiere sind – und man sich deshalb nicht "für die Tiere" einsetzen kann ohne auch Menschen in seine Zuneigung mit einzuschließen. Wenn man (wie er es aus meiner Wahrnehmung tut) "nicht-menschliche Tiere" streng von den "Menschen-Tieren" unterscheidet und verschiedene Maßstäbe für beide Gruppen anwendet, begeht man den gleichen Denkfehler (Speziesismus) wie jene, die Menschen per se für hochwertiger einschätzen als unsere tierischen Verwandten. Denn wenn man z. B. den Fleischkonsum und die Jagd von Menschen kritisiert und zu verhindern sucht, müsste man konsequenterweise auch die Jagd von Löwen kritisieren bzw. die Löwen selbst daran hindern, andere Tiere zu töten. Trotzdem teile ich seine Bestürzung über den Umgang unserer Spezies mit den anderen Tieren uneingeschränkt und ebenso seine Suche nach dem besten Weg dahin, diesen zu verbessern.

Zahlen
Auf der Webseite von ADAPPT findet sich ein Zähler, der das erschreckende Ausmaß des Tötens von Tieren zu menschlichen Zwecken aufzeigt.

Zink-Versorgung
Bei vielen sich vegan ernährenden Menschen ist mir im Laufe der Zeit ein Mangel an Vitamin B12 und/oder Zink aufgefallen. Ich selbst habe mich sieben Jahre lang fleischlos ernährt und nichts über Zink oder Zinkmangel gewusst. Erst durch einen glücklichen Zufall kam ich 1996 zu dieser Information und habe seitdem (wie einige andere auch) viel Aufwand in die Aufklärungsarbeit dazu investiert. 

Zitate
Viele Menschen machen sich Gedanken zu den Themen "vegane Ernährung" oder "Tierhaltung". Einige davon möchte ich hier zu Wort kommen lassen, ohne dass ich damit jeden Satz und jeden Gedanken automatisch teile ... 

Wenn wir im Tier den Bruder sehen werden, wird viel Härte und viel Irrtum weichen,
und es wird heller auf der Erde werden, weil wir der Güte Licht vom Himmel reichen.
Edgar Kupfer-Koberwitz

Die Behandlung von Tieren in der modernen Landwirtschaft könnte sich als das größte Verbrechen der Geschichte herausstellen.
Yuval Noah Harari, Eine kurze Geschichte der Menschheit

Ich will es deutlich sagen: Rings um uns herrscht ein System der Entwürdigung, der Grausamkeit und des Tötens, das sich mit allem messen kann, wozu das Dritte Reich fähig war, ja es noch in den Schatten stellt, weil unser System kein Ende kennt, sich selbst regeneriert, unaufhörlich Kaninchen, Ratten, Geflügel, Nutztiere auf die Welt bringt, nur um sie umzubringen.
J. M. Coetzee (Literatur-Nobelpreisträger)

The wild, cruel beast is not behind the bars of the cage. He is in front of it.
Axel Munthe (1857-1949)

Kannst nicht dein Leben lang Fleisch essen und dann mit dem Gichtanfall den Metzger anzeigen. Wir finden auch Pelzmäntel doof - wir tragen Daunenjacken; weil die ja am Daunenbaum wachsen. Seit ich Kind bin, sehe ich verzweifelte Milchbauern, die ihre Milch wegkippen ... und die Tiere sind verzweifelt ... befreien wir die Bauern endlich von der Tierhaltung.
Hagen Rether, Kabarettist

Ich glaube, dass der Mensch, so lange er Tiere quält und tötet, auch Menschen quält und tötet und Kriege führt - denn das Töten muss geübt und in kleinem Rahmen innerlich und äußerlich erlernt werden. So lange Tiere in Käfigen eingesperrt werden, wird es auch Gefängnisse geben - denn das Einkerkern muss geübt und erlernt werden, in kleinem Rahmen, innerlich und äußerlich. So lange es tierische Sklaven gibt, wird es auch menschliche Sklaven geben - denn die Sklaverei muss erlernt und geübt werden, in kleinem Rahmen, innerlich und äußerlich.
Edgar Kupfer-Koberwitz

Der Tod an sich ist nichts Furchtbares, nichts Höllenhaftes - wohl aber ist dies die Todesangst und die physische Qual. Dass bei der Tötung der Tiere diese beiden dem Opfer tunlichst zu ersparen seien, darüber ist doch kein gesitteter Mensch im Zweifel. Meiner Überzeugung nach wird auch einst die Zeit kommen, wo niemand sich wird mit Leichen nähren. 
Bertha von Suttner, 1843-1914. Friedensnobelpreis 1905

Solange Menschen das Blut von Tieren vergießen, wird es keinen Frieden geben. Es ist nur ein kleiner Schritt vom Töten von Tieren zu den Gaskammern Hitlers und zu den Konzentrationslagern Stalins. […] Solange Menschen mit Messer oder Pistole dastehen, um jene umzubringen, die schwächer sind als sie, wird es keine Gerechtigkeit geben.
Isaac Bashevis Singer (jüdischer Literatur-Nobelpreisträger)

Tiere leben und sterben unter grauenhaften Bedingungen, sie werden nur noch unter dem Aspekt der Profitmaximierung gehalten. Für unser Billigfleisch werden fühlende Lebewesen wie Gegenstände behandelt.
Derik Meinköhn

Animals are my friends. And I do not eat my friends.
George Bernard Shaw

Gerade jetzt in diesem Moment sind auf amerikanischen Straßen nicht weniger als 5.000 (...)LKWs unterwegs – Lastwagen, die man dafür konstruiert hat. In diesen LKWs sind unschuldige Lebewesen, die in Angst und Schrecken versetzt wurden. Diese Fahrzeuge steuern (...)-Schlachthöfe an, die man mit Sorgfalt in ganz Amerika gebaut hat. Wenn die Lastwagen dort ankommen, dann sind die Tiere so verängstigt, dass sie nicht einmal aus dem Wagen wollen. Sie sind nicht dumm. Sie wissen, was als nächstes kommt. Deshalb gehen die Leute mit Elektroschockern auf die LKW und zwingen sie über die Rutschen hinunter in den Tod …
Wissen Sie, wer noch irrsinniger ist? Die Fleischesser. Sie spazieren herum, als ob ihr Lebensstil überhaupt kein Leid verursachen würde. Gerade so als sei es normal und natürlich, Gewalt und Tod zu konsumieren. Wie würden Sie sich fühlen, wenn jemand an dem Tag an dem Sie geboren wurden bereits Ihre Hinrichtung geplant hat? Das ist es, was es bedeutet, eine Kuh, ein Schwein, ein Huhn oder ein Truthahn auf diesem Planeten zu sein. Dieses Gebaren ist unentschuldbar und unwürdig für eine Spezies, die vorgibt, richtig von falsch unterscheiden zu können. Die Tiere haben uns nicht eine einzige Sache angetan, die diesen Zorn und diese Grausamkeit rechtfertigen würde, die wir ihnen antun.
Gary Yourofsky (amerikanisch-jüdischer Tierrechtler)

Auschwitz fängt da an, wo einer in einem Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere.
Theodor W. Adorno

You can eat a plant and the plant will regrow. There is no animal anywhere that you can eat any part of it that will be beneficial to the animal being eaten.
Paul Watson, Sea Shepherd, (Quelle mit komplettem Text)

If a group of beings from another planet were to land on Earth – beings who considered themselves as superior to you as you feel yourself to be to other animals – would you concede them the rights over you that you assume over other animals?
George Bernard Shaw